Dombauhütte ist Immaterielles Kulturerbe der Menschheit
Bauhütten sind nicht nur Handwerksbetriebe, in denen die steinmetzmäßige Bearbeitung weitgehend mit traditionellen, teilweise jahrhundertealten Handwerkstechniken erfolgt. Sie sind Zentren für das Studium historischer Baumaterialien, die maßnahmenbegleitend Ergebnisse der ständigen Bauforschung und Bestandserfassung integrieren, dokumentieren, die fachtechnische Bearbeitung weiterentwickeln und entstehungszeitliche Zusammenhänge erschließen. In dieser traditionellen Arbeitsweise des Bauhüttenwesens sieht sich auch die Passauer Dombauhütte mit ihrer Aufgabe, die wertvolle Bausubstanz der Passauer Kathedrale St. Stephan für die Zukunft dauerhaft zu erhalten.
Die Anfänge des Passauer Doms reichen vermutlich bis in das 8. Jahrhundert zurück. 1407 wird unter Leitung des Baumeisters Hans Krumenauer der Grundstein für den Bau des heutigen Domchors gelegt. Mit der Einwölbung des Mittelschiffes 1593 ist der spätgotische Dombau vollendet. Nach dem großen Stadtbrand leitete Carlo Lurago nach 1668 den barocken Wiederaufbau. Aufgrund des teilweise ruinösen Zustandes der gotischen Außenbauteile errichtete der bayerische Staat 1928 am damaligen Landbauamt Passau eine Dombauhütte. Seither sorgt die Dombauhütte des Staatlichen Bauamts Passau für den Erhalt und die Pflege der gotischen Bauteile des Doms. In Amtshilfe für die Diözese Passau erbringt die Staatliche Dombauhütte auch Leistungen für den barocken Dom.