Vilshofens ehemaliges Landratsamtsgebäude wird wieder Behördenstandort: Baubeginn mit Staatsminister Christian Bernreiter
Die Landesbaudirektion Bayern bekommt einen neuen Standort in Vilshofen. Das Staatliche Bauamt Passau baut dafür das ehemalige Landratsamtsgebäude in der Vilshofener Jahnallee um. Neben einigen Fach- und Zentralstellen der Landesbaudirektion soll in das sanierte Gebäude dann auch ein Behördensatellit des Staatlichen Bauamts Passau einziehen. Zur Baubeginnsfeier hielt Staatsminister Christian Bernreiter die Festansprache.
„Mit der Sanierung schonen wir wertvolle Ressourcen und versiegeln keine zusätzlichen Flächen. Für unsere Beschäftigten entstehen hier zeitgemäße Büroräume, die energetisch saniert und barrierefrei gestaltet sind. Wir als Freistaat zeigen damit, dass wir ein verlässlicher Partner der Bauwirtschaft sind und der Krise am Bau entgegenwirken!“, so Staatsminister Bernreiter.
Die Sanierungs- und Umbauarbeiten für den neuen Standort der Landesbaudirektion Bayern umfassen den Neubau einschließlich Verbindungsbau. Der Gebäudekomplex besteht aus zwei Baukörpern: Der dreigeschossige Altbau (ehemaliges Bezirksamt) an der Kapuzinerstraße, der im Jahr 1906 errichtet wurde, steht unter Denkmalschutz. Die Arbeiten in diesem Gebäudeteil sind mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt: Hier wird zunächst ein Teil des Erdgeschosses mit dem großen Besprechungsraum und zentraler WC-Anlage ausgebaut.
Der Neubau an der Jahnallee wurde etwa im Jahr 1960 errichtet und ca. 1990 saniert, er diente als Erweiterung für das Landratsamt des Landkreises Vilshofen. Zuletzt wurde das Gebäude als Wohnanlage des Berufsschulverbandes Passau genutzt. Die Bestandsarchitektur des markanten Gebäudes soll erhalten bleiben, lediglich die Erker zur Ostseite werden zurückgebaut und durch Fenster ersetzt. Durch die Umbau- und Sanierungsarbeiten werden Arbeitsplätze für 35 Bedienstete geschaffen. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund drei Millionen Euro, die Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant.
Bei seiner Begrüßung anlässlich der Baubeginnsfeier informierte der Behördenleiter des Staatlichen Bauamts Passau, Norbert Sterl, die Gäste, dass die Sanierungs- und Umbauarbeiten für die Errichtung des neuen Behördenstandorts der Staatsbauverwaltung in Vilshofen mit Grabungsarbeiten im Innenhof des Gebäudes beginnen. Dort wird ein Tank mit einem Volumen von rund 30 m3 ausgegraben, in dem früher Heizöl gelagert wurde und der nun als Altlast entsorgt werden muss. „Ein guter Grund“, so Sterl, „den Baubeginn genau an dieser Stelle mit einem symbolischen ersten Spatenstich zu begehen.“
Ursprünglich war im Rahmen der 2015 ausgegebenen „Heimatstrategie“ der Bayerischen Staatsregierung in Vilshofen eine Außenstelle des Staatlichen Bauamts Passau vorgesehen. Im Zusammenhang mit der Transformation der Bundesfernstraßenverwaltung entschied das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, in Vilshofen einen weiteren Standort der Landesbaudirektion Bayern sowie einen Behördensatelliten des Staatlichen Bauamts Passau anzusiedeln.
Die Landesbaudirektion Bayern ist bereits mit einem „kleinen Nukleus“ in Niederbayern präsent, berichtete Johannes Nolte, Präsident der Landesbaudirektion Bayern, etwa mit der Zentralstelle für Landschaftsplanung, die derzeit im Dienstgebäude des Staatlichen Bauamts Passau in Deggendorf untergebracht ist. „Der Standort Vilshofen wird, so hoffe ich, der Landesbaudirektion in Niederbayern eine neue, eigene Identität geben“, sagte Johannes Nolte.