
Niedertemperaturasphalt für bessere Arbeitsplatzbedingungen und Umweltschutz
Walz- oder Gussasphalt enthält das Bindemittel Bitumen. Bei der Heißverarbeitung werden Dämpfe und Aerosole freisetzt, die in höherer Konzentration gesundheitsgefährdend sein können. Ende 2019 wurde deshalb ein Arbeitsplatzgrenzwert festgelegt. Mit dem Einbau von temperaturabgesenktem Walzasphalt lässt sich dieser Grenzwert erreichen: Walzasphalte können bei ca. 130 Grad statt der üblichen 160 Grad eingebaut werden. Sie sparen Energie und senken den Ausstoß von CO2, weil sie beim Einbau weniger stark erhitzt werden müssen. Auch die Arbeiter profitieren davon, weil der Asphalteinbau so nicht nur sicherer ist als die Heißverarbeitung von bitumenhaltigen Fahrbahndecken, sondern auch schadstoffärmer.
Wie sich die neuen Vorgaben im Arbeitsalltag umsetzen lassen und welche Anpassungen bei Maschinen und Arbeitsabläufen erforderlich sind, wird bundesweit auf sogenannten Erprobungsstrecken getestet. Seitens des Auftraggebers werden Erfahrungen zum Einsatz von temperaturabgesenktem Walzasphalt gesammelt, um Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit der Schichten und das Verhalten im Rahmen der Gewährleistung zu ermitteln. Das Staatliche Bauamt Passau hat den Abschnitt der B 533 für eine solche Erprobung zur Verfügung gestellt.