26.11.2025
Jonas Höhn (2.v.l.) von der Dombauhütte des Staatlichen Bauamts Passau ist „1. Bundessie-ger“ in der Fachrichtung Steinmetzarbeiten des Leistungswettbewerbs des Deutschen Hand-werks 2025. Zu diesem außerordentlichen Erfolg gratulierten ihm Behördenleiter Norbert Sterl, Hochbau-Bereichsleiter Gerald Escherich sowie sein Ausbilder Bauhüttenmeister Jérôme Zahn.
Jonas Höhn (2.v.l.) von der Dombauhütte des Staatlichen Bauamts Passau ist „1. Bundessie-ger“ in der Fachrichtung Steinmetzarbeiten des Leistungswettbewerbs des Deutschen Hand-werks 2025. Zu diesem außerordentlichen Erfolg gratulierten ihm Behördenleiter Norbert Sterl, Hochbau-Bereichsleiter Gerald Escherich sowie sein Ausbilder Bauhüttenmeister Jérôme Zahn. © Staatliches Bauamt Passau / Süß

Nachwuchs-Steinmetz Jonas Höhn siegt auch auf Bundesebene

Erst Kammersieger in Niederbayern/Oberpfalz, dann Landessieger in Bayern – und nun auch bundesweit an der Spitze: Der 22-jährige Steinmetz-Auszubildende Jonas Höhn aus der Staatlichen Dombauhütte Passau hat bei der Deutschen Meisterschaft im Handwerk (DMH) den 1. Bundessieg in der Fachrichtung Steinmetzarbeiten errungen.

Bei dem anspruchsvollen Wettbewerb traten neun Landessiegerinnen und Landessieger der Bundesländer gegeneinander an. Anders als bei den vorhergehenden Wettbewerbsstufen, wo allein das Gesellenstück bewertet wurde, musste beim Bundeswettbewerb im Rahmen einer Zeitvorgabe von nur knapp sieben Stunden auch ein vorgegebenes Werkstück gefertigt werden. Die hohe Qualität seiner Arbeitsprobe sicherte Jonas Höhn auch im Bundeswettbewerb den ersten Rang.

Das im Wettbewerb gefertigte Werkstück.
© (Foto: bbw/Bianca Fröbus-Baum)

Bei dieser Steinmetzaufgabe lag der Fokus auf der Herstellung eines umfänglich profilierten Werkstücks. Zu den Elementen gehörten beispielsweise ein Karnies mit äußerer Wiederkehr und Totlauf, eine Profilabfolge, die sich in fließendem Wechsel aus Teilen eines Rundstabs und einer Hohlkehle zusammensetzt (konkav-konvex). Ein weiterer anspruchsvoller Teil war das Anarbeiten einer auslaufenden Hohlkehle an ein halbkreisförmig gestaltetes Segment des Steins.
Am Werkstück (30cm x 20cm x 20cm) wurde die Schaftfläche mittels einer Brückensäge vorgefräst und die erforderlichen Schablonen zur Verfügung gestellt, um die Arbeitsaufgabe in der kurzen Zeit bewältigen zu können.

Die Jury bewertete neben der Genauigkeit auch den Gesamteindruck der Werkstücke hinsichtlich ihrer Bearbeitung sowie die Arbeitsweise und erneut das Gesellenstück und zeichnete Jonas Höhn schließlich als besten Steinmetz Deutschlands aus.

Jonas Höhn (2.v.l.) von der Dombauhütte des Staatlichen Bauamts Passau ist „1. Bundessie-ger“ in der Fachrichtung Steinmetzarbeiten des Leistungswettbewerbs des Deutschen Hand-werks 2025. Zu diesem außerordentlichen Erfolg gratulierten ihm Behördenleiter Norbert Sterl, Hochbau-Bereichsleiter Gerald Escherich sowie sein Ausbilder Bauhüttenmeister Jérôme Zahn.
© Staatliches Bauamt Passau / Süß

Zu seinem großartigen Erfolg im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks gratulierte ihm im Rahmen einer Feierstunde an der Dombauhütte der Behördenleiter des Staatlichen Bauamts Passau, Leitender Baudirektor Norbert Sterl, und sprach ihm besondere Anerkennung aus: „Sein außergewöhnliches Talent als Steinmetz hat Jonas Höhn in seiner Ausbildung bereits früh erkennen lassen, u. a. hat er bei der Neuanfertigung der barocken Portalvasen für das Kloster Thyrnau mitgearbeitet. Der neuerliche Bundessieg ist aber auch ein Beleg für die hohe Qualität der Ausbildung an unserer Dombauhütte. Die Dombauhütten bewahren mit handwerklichem Geschick und fachlichem Wissen den Bestand ihrer Dome und geben dieses Wissen an die nächste Generation weiter.“

In dieser Tradition setzt Jonas Höhn mit seinem Bundessieg ein starkes Zeichen für das Steinmetzhandwerk an der Staatlichen Dombauhütte Passau. „Dieser Erfolg ist damit auch ein Beleg dafür, wie lebendig, innovativ und zukunftsorientiert traditionelles Handwerk bei uns gelebt wird“, ergänzt Baudirektor Gerald Escherich, Bereichsleiter Hochbau am Staatlichen Bauamt, der Jonas Höhn ebenfalls beglückwünschte.

Über Jonas Höhn

Jonas Höhn begann seine Ausbildung am 1. September 2022 an der Dombauhütte Passau, nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr, das ihm den Weg ins Steinmetzhandwerk ebnete. „Geschichte, Architektur und handwerkliches Arbeiten haben mich schon immer begeistert. In der Dombauhütte kann ich all das ideal verbinden“, sagt der frisch gekürte Bundessieger. Seine Ausbildung an der Dombauhütte erfolgte maßgeblich durch den Bauhüttenmeister Jérôme Zahn, unter dessen Anleitung er für den Bundeswettbewerb nochmal ein spezielles Vorbereitungsprogramm durchlief, und den Steinmetz Sebastian Wimmer.

Zum Wettbewerb

Der Wettbewerb fand in dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum Holleben in Sachsen-Anhalt statt, wo die Teilnehmer bereits am Vorabend zusammenkamen und sich auf den großen Tag einstimmten. Die feierliche Preisverleihung, zu der auch Familie und Ausbildungsbetrieb eingeladen sind, folgt am 28. November im Meistersaal des Zentralverbands des Deutschen Handwerks in Berlin.