PRESSEMITTEILUNG 36/2021

Passau, den 09.04.21

Drei Tage Zeit für Ihre Sicherheit: Frühjahrswartung im Deggendorfer Tunnel

Alle zwei Jahre muss ein Auto zum TÜV, ein Lkw einmal im Jahr. Bei einem Straßentunnel, den im Jahr mehrere tausend Autos befahren, ist eine regelmäßige Überprüfung besonders wichtig: Zweimal im Jahr müssen deshalb Straßentunnel in Deutschland gewartet werden. Von Montag, 12.04.2020, bis Donnerstag, 15.04.2020, ist es in Deggendorf wieder soweit: Für die turnusgemäßen Wartungs- und Reinigungsarbeiten werden die Einhausungen in Deggendorf tagsüber teilweise und nachts voll gesperrt.

Hinweis:
Am Ende des Textes haben wir die häufigsten Fragen im Zusammenhang mit der Tunnelwartung zusammengestellt und beantwortet.

Neben den turnusgemäßen Wartungsarbeiten durch die Straßenmeisterei Deggendorf, die u.a. das Reinigen der Tunnelwände und das Spülen der Entwässerungsanlagen umfassen, werden beim Tunnel-Check auch alle sicherheitstechnischen Tunneleinrichtungen wie die Notruf- und Lautsprecheranlage sowie das Brandmeldesystem kontrolliert: Bei einem größeren Unfall oder Brand wird per Durchsage auf die Notausgänge und die Fluchttreppe hingewiesen. Schranken machen eine Einfahrt im Gefahrenfall sofort unmöglich. Kontrolliert und gereinigt werden auch die Be- und Entlüftungsanlagen: Im Normalbetrieb sorgen die großen Lüfter an den Tunneldecken für die Frischluftversorgung, im Brandfall muss die Anlage zusätzlich Rauch und Wärme abführen.

Zur Wartung und Überprüfung der gesamten Betriebsausstattung in den beiden Einhausungen und zur kompletten Reinigung der Wände und Entwässerungsanlagen einschließlich Pumpstationen sind Sperrungen erforderlich. Denn nur auf gesperrten Fahrbahnen können die Arbeiter ungefährdet, effizient und somit schnell ihren Aufgaben nachkommen. Durch eine Nachtsperrung und durch genau geplanten Personal- und Geräteeinsatz versucht das Staatliche Bauamt Passau, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Dass sich Behinderungen auf den Umleitungsstrecken nicht vermeiden lassen, zeigt die Bedeutung der Tunnel als Verkehrsverbindung – und wie wichtig es ist, dort für Sicherheit zu sorgen.

Im Einzelnen sind folgende Sperrzeiten festgesetzt:

Tunnel Süd: Sperrung Ausfahrt Rusel am Montag, 12. April, von 8.30 bis 13 Uhr

Umleitung in Fahrtrichtung Rusel: Tunnel Nord, B 11 alt, St 2133, Ruselstraße

Vollsperrung Tunnel Nord von Montag, 12. April, ab 13 Uhr bis Donnerstag, 15. April, 5 Uhr

Umleitung in Fahrtrichtung Bayerisch Eisenstein: Ausfahrt Egger Straße, Konrad-Adenauer-Straße, Anschluss B 11
Umleitung in Fahrtrichtung München: Anschluss B 11, Konrad-Adenauer-Straße, Auffahrt Egger Straße

Nachtsperrung Tunnel Süd in Fahrtrichtung Bayerisch Eisenstein von Dienstag, 13. April, ab 21 Uhr bis Mittwoch, 15. April, 5 Uhr

Umleitung: Deggendorf Mitte, Hans-Krämer-Straße, Angermühlstraße, Poststraße, Graflinger Straße und Ruselstraße in Richtung Rusel bzw. Graflinger Straße und B 11 nach Bayerisch Eisenstein

Nachtsperrung Tunnel Süd in Fahrtrichtung München am Mittwoch, 14. April, ab 21 Uhr bis Donnerstag, 15. April, 5.00 Uhr

Umleitung in Fahrtrichtung München: Ausfahrt Konrad-Adenauer-Straße, Egger Straße, Stadtfeldstraße, Güterstraße, Mettener Straße, Neusiedler Straße, Deggendorf Mitte

Anlage:
Umleitungspläne

Fragen und Antworten zur Tunnelwartung:

Warum ist der Tunnel so oft gesperrt?

Der Tunnel muss zweimal im Jahr überprüft und gewartet werden – einmal im Frühling und einmal im Herbst. Grundlage dafür sind in Deutschland die „Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln“. Laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) gehören Deutschlands Straßentunnel zu den sichersten der Welt.
Die Sperrung des Nord-Tunnels von Oktober bis Dezember 2020 hatte mit der regelmäßigen Wartung nichts zu tun: Sie war erforderlich, weil die Widerstandszeit der Löschwasserleitungen im Brandfall erhöht wurde, was deutlich mehr Sicherheit für die Autofahrer bedeutet.
Vergleichen lassen sich die regelmäßigen Tunnelwartungen mit den TÜV-Kontrollen am Auto: Auch diese sind alle zwei Jahre erforderlich. Wenn zwischen zwei TÜV-Terminen zum Beispiel der Auspuff repariert oder die Stoßdämpfer ausgetauscht werden müssen, lässt sich das Intervall zur nächsten Hauptuntersuchung auch nicht beliebig verlängern.

Warum dauert die Sperrung so lange?

Während der Sperrung werden mehrere Arbeiten auf einmal erledigt. Das erforderliche Aufgabenumfeld umfasst die Kontrolle, Wartung und Pflege. Dabei wird auch die gesamte Betriebstechnik überprüft. Dazu gehört alles, was elektronisch ist – denn in den Tunneln steckt viel mehr Technik, als der Autofahrer beim Durchfahren sieht. Lautsprecheranlage, Beleuchtung, Be- und Entlüftungsanlagen, Schranken und Computersysteme müssen kontrolliert und ihre Funktionsfähigkeit getestet werden. Zudem wird der Tunnel gereinigt – Mitarbeiter der Straßenmeisterei Deggendorf waschen die Tunnelwände, die vor allem nach dem Winter durch Abgasablagerungen und Salz vom Winterdienst verschmutzt sind. Auch die Entwässerungseinrichtungen werden gereinigt, damit das Wasser wieder ungehindert abfließen kann.

Warum sieht man immer nur so wenig Arbeiter?

Die Arbeiten finden in den Tunnelröhren statt. Wegen der jeweiligen Sperrungen können Autofahrer die Arbeiter gar nicht sehen. Organisatorisch, personaltechnisch und arbeitsrechtlich ist es unmöglich, alle beteiligten Arbeiter gleichzeitig einzusetzen. Auch in einem gesperrten Tunnel brauchen die Arbeiter Platz für Fahrzeuge und Geräte. Daher gibt es einen genauen Zeitplan, nach dem die verschiedenen Fachfirmen ihre Arbeiten erledigen. Gearbeitet wird jedoch rund um die Uhr, um die Sperrzeit so kurz wie möglich zu halten.

Kann man das nicht in der Nacht machen?

Wir arbeiten mit Nachtsperrungen, soweit es möglich ist: So ist der Süd-Tunnel in Fahrtrichtung Rusel bzw. Bayerisch Eisenstein nur in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gesperrt, in Fahrtrichtung München nur in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Im einröhrigen Nord-Tunnel lässt sich eine Vollsperrung über nahezu den gesamten Wartungszeitraum allerdings nicht vermeiden: Um dem Schutz der Arbeiter gerecht zu werden, sollen in einröhrigen Tunneln keine Arbeiten unter Verkehr ausgeführt werden. Zudem führt die größere Länge des Nord-Tunnels zu höheren Sicherheitsanforderungen, wodurch mehr Technik im Tunnel benötigt wird. Das bringt wiederum einen höheren Wartungsaufwand und eine längere Wartungsdauer mit sich.

Warum findet die Wartung nicht in den Osterferien statt?

Eine auf Tunnelwartungen spezialisierte Fachfirma leitet auch die Frühjahrswartung in Deggendorf. Sie muss sich dafür mit Fachfirmen aus der Region abstimmen, die bei der Wartung in den Tunnelröhren Hand in Hand arbeiten. Dies muss sehr frühzeitig koordiniert werden, dafür hat sich ein fester Termin Anfang April bewährt. Dem Wunsch, die Wartung in die Osterferien zu verlegen, kann so allerdings nur manchmal entsprochen werden, da Ostern nicht an einem festen Termin gefeiert wird und somit auch der Zeitpunkt der Osterferien wechselt.

Warum finden zeitgleich in der Graflinger Straße Bauarbeiten statt?

Die Stadt Deggendorf hat die Arbeiten an den Abwasserleitungen in der Graflinger Straße in Auftrag gegeben. Dafür ist seit 15.03.2021 die Graflinger Straße stadteinwärts gesperrt. Die Umleitungsstrecke während der Tunnelwartung führt nur in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch durch die Graflinger Straße und auch da nur stadtauswärts – in dieser Fahrtrichtung ist die Graflinger Straße frei. Somit dürften die Arbeiten an den Abwasserleitungen nicht für Probleme sorgen.

Zusammengefasst ist der Tunnel für die Wartungsarbeiten nur wenige Tage im Jahr gesperrt. Diese „3 Tage Zeit für Sicherheit“ sorgen für hohen Schutz der Verkehrsteilnehmer. Ihre eigene Sicherheit sollte den Autofahrern diese kurzzeitigen Beeinträchtigungen wert sein.

Alle Infos zur B 11 und zur Tauf  www.b11-fuer-uns.de und auf facebook/B11 für uns.

Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um Beachtung der Sperrzeiten und Benutzung der ausgewiesenen Umleitungsrouten. Planen Sie für Ihre Fahrten auf der Umfahrungsstrecke mehr Zeit ein und nehmen Sie Rücksicht auf die Anwohner.

gez.

Sabine Süß
Pressestelle
Staatliches Bauamt Passau