PRESSEMITTEILUNG 134/2022

Passau, den 02.09.22

Dombauhütte Passau erhält Kulturerbe-Urkunde

Vertreter der UNESCO haben bei einem Festakt in Straßburg die Urkunden über die Eintragung des Bauhüttenwesens als Immaterielles Kulturerbe an 18 Bauhütten aus Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich und der Schweiz verliehen. Bereits im Dezember 2020 nahm der zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe das Bauhüttenwesen in das Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes auf. Zu den 13 beteiligten Bauhütten aus Deutschland gehören auch die bayerischen staatlichen Dombauhütten in Bamberg, Passau und Regensburg, die im Juli 2022 die offizielle Bestätigung ihrer Eintragung erhalten haben.

Der volle Name der Eintragung lautet „Das Bauhüttenwesen der Großkirchen Europas – Weitergabe, Dokumentation, Bewahrung und Förderung von Handwerkstechniken und wissen“. Die Bewerbung war gemeinsam von der Dombauhütte Aachen, der Staatlichen Dombauhütte Bamberg, der Stiftung Basler Münsterbauhütte, der Zwingerbauhütte Dresden, der Münsterbauhütte Freiburg, der Kölner Dombauhütte, der Dombauhütte Mariendom Linz, der Kirchenbauhütte Lübeck, der Dombauhütte Mainz, der Staatlichen Dombauhütte Passau, der Staatlichen Dombauhütte Regensburg, der Münsterbauhütte Schwäbisch Gmünd, der Dombauhütte St. Maria zur Wiese Soest, der Fondation de l’Œuvre Notre-Dame de Strasbourg, der Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeider (Trondheim), der Münsterbauhütte Ulm, der Dombauhütte zu St. Stephan Wien sowie der Dombauhütte Xanten eingereicht worden.

Leitender Baudirektor Norbert Sterl vom Staatlichen Bauamt Passau freut sich sehr über diese Auszeichnung: „Wir sehen darin eine Bestätigung und Anerkennung der besonderen Leistungen und des über Generationen tradierten Wissens um die Bauwerke und Bautechniken zur Pflege und zum Erhalt unserer europäischen Kathedralen.“

Bei der Übergabe der Urkunde an den Leiter der Staatlichen Dombauhütte Passau, Hüttenmeister Jérôme Zahn, würdigte Norbert Sterl die Passauer Dombauhütte als wichtigen Partner innerhalb des europäischen Bauhüttenwesens:  Auch an der Staatlichen Dombauhütte Passau erfolgt die Steinbearbeitung weitgehend mit traditionellen, teilweise jahrhundertealten Handwerkstechniken mit entsprechenden Werkzeugen. Ihr Fachwissen, ihre Techniken und Fertigkeiten gibt die Dombauhütte erfolgreich an Auszubildende weiter. Neben dem Einsatz handwerklicher Fähigkeiten zur denkmalgerechten Erhaltung des Doms St. Stephan sorgt die Passauer Dombauhütte aber auch für eine maßnahmenbegleitende ständige Bauforschung und Bestandserfassung, auf deren Grundlage die Materialbeschaffenheit, die fachtechnische Bearbeitung und das zugehörige Instrumentarium dokumentiert werden, um die wertvolle Bausubstanz des Passauer Doms auch für die Zukunft dauerhaft zu bewahren.

Die Dom- und Münsterbauhütten zeichnet eine multidisziplinäre Zusammenarbeit aus. Sie geben Wissen, handwerkliche Fertigkeiten und Fähigkeiten verschiedenster Gewerke weiter, bilden Nachwuchs aus, halten Feste und Rituale lebendig, dokumentieren ihre Arbeiten und repräsentieren das Bauhüttenwesen nach außen.

Anlage:
Ltd. Baudirektor Norbert Sterl vom Staatlichen Bauamt Passau überreicht die Urkunde über die Eintragung des Bauhüttenwesens als Immaterielles Kulturerbe an den Leiter der Staatlichen Dombauhütte Passau, Hüttenmeister Jérôme Zahn.
Foto: Sabine Süß, Staatliches Bauamt Passau

gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau