PRESSEMITTEILUNG 76/2022

Passau, den 14.06.22

Abschied vom "weißen Dom": Die Steinmetze Albert Hartinger und Georg Beringer gehen in den Ruhestand

35 Jahre war der Passauer Dom St. Stephan der Arbeitsplatz von Albert Hartinger, Georg Beringer war elf Jahre in der Dombauhütte des Staatlichen Bauamts Passau beschäftigt. Beide verabschieden sich jetzt in den Ruhestand. Für ihr Engagement für den Erhalt der Passauer Kathedrale sprach ihnen Leitender Baudirektor Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, großen Dank aus.

„Nach so vielen Arbeitsjahren dürfen Sie sich jetzt auf Ihren Ruhestand freuen“, sagte Leitender Baudirektor Norbert Sterl zu den beiden langjährigen Mitarbeitern, die er in einer kleinen Feierstunde zusammen mit Baudirektor Gerald Escherich, dem Leiter des Bereichs Hochbau, verabschiedete. Zwar haben beide Steinmetze nicht ihr gesamtes Arbeitsleben in der Dombauhütte verbracht, doch Verbindungen zur Dombauhütte und dem Staatlichen Bauamt gibt es bereits seit ihrer Lehrzeit.

Die absolvierte Albert Hartinger bei Kusser Granitwerke in Aicha v.W. „Dort kommt der Fürstensteiner Granit her, der in den Gebäuden der Universität Passau verbaut ist“, erzählte er – Planung und Umsetzung der Bauvorhaben an der Universität fallen in die Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts Passau.

Nach seiner Lehrzeit leistete Albert Hartinger seinen Wehrdienst und arbeitete anschließend als Steinmetz bei Bauer Granit in Fürstenstein. 1987 wurde er beim damaligen Landbauamt Passau als Steinmetz angestellt. Auf insgesamt 34 Jahre im Dienst des Freistaats Bayern kann er heute zurückblicken – anfangs beim Landbauamt, dann beim Hochbauamt, schließlich nach der Ämterreform am Staatlichen Bauamt Passau. Die Diskussionen um den „weißen Dom“ hat er hautnah miterlebt und viele Fragen dazu beantworten müssen. „Die meisten Leute haben ja nicht gewusst, warum der Dom plötzlich weiß werden soll“, erinnerte er sich. Erst bei Führungen erfuhren sie, dass die Kathedrale bereits vor 350 Jahren in Weiß gefasst war und erst im Nachhinein farbig übermalt wurde.

Der Dom mit seinen vielfältigen Aufgaben war nicht sein einziger Arbeitsort: Auch bei der Restaurierung der Kirche St. Nikola oder der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt in Aldersbach waren sein handwerkliches Geschick und seine Expertise gefragt. 19 Jahre war er als Vorarbeiter in der Dombauhütte tätig, zudem zehn Jahre als Sicherheitsbeauftragter auch für die Sicherheit seiner Kollegen verantwortlich. Ende Juni endet nun seine Dienstzeit in der Dombauhütte, Norbert Sterl, Gerald Escherich und Hüttenmeister Jérôme Zahn dankten ihm für die gute Zusammenarbeit.

Noch ein paar Tage länger, bis Ende Juli, bleibt Georg Beringer im Dienst. Er ist seit 2011 als Steinmetz in der Dombauhütte tätig. Auch Beringer hat seine Ausbildung bei Kusser Granit absolviert, allerdings bei Kusser in Hauzenberg. „Von dort stammt der Eitzinger Granit, der im Eingangsbereich des Hochbau-Dienstgebäudes des Staatlichen Bauamts verlegt ist“, berichtete er.

Im Rahmen der Ausbildung kamen beide erstmals in Kontakt, als sie ihre Gesellenprüfung in Hauzenberg ablegten. Danach blieb Georg Beringer zunächst bei Kusser, wurde dann Betriebsleiter im Schulerbruch, ehe er zur Steinmetzfirma Kneidinger in Hauzenberg und dann zur Steinmetzfirma Berlinger in Waldkirchen wechselte. 2011 ergriff er die Gelegenheit, noch einmal etwas anderes zu machen: Er bewarb sich als Steinmetz bei der Dombauhütte. Die vielfältigen Aufgaben rund um ein so außergewöhnliches Bauwerk wie den Dom St. Stephan hatten ihn gereizt. Dazu gehörten neben der klassischen Steinmetztätigkeit auch Putzarbeiten, Gerüstbau oder Zimmererarbeiten und nicht nur Aufgaben am Dom, sondern auch in den Kirchen St. Nikola oder in Aldersbach.

Auch ihm dankten LBD Norbert Sterl und BD Gerald Escherich für seinen langjährigen Einsatz als Steinmetz in der Passauer Dombauhütte. Für die gute Zusammenarbeit dankte Hüttenmeister Jérôme Zahn, im Namen des Personalrats und der Verwaltung wünschten Anna Maria Michetschläger und Carola Krenn alles Gute für den Ruhestand.

Die Staatliche Dombauhütte Passau ist für die Instandhaltung der gotischen Bauteile der Passauer Kathedrale zuständig. Sie führt fortlaufend Renovierungsarbeiten am Dom St. Stephan durch und setzt damit die Tradition mittelalterlicher Dombauhütten fort. Der Hüttenbetrieb mit rund 15 Handwerkern wird vom Hüttenmeister geleitet und ist als Teil des Staatlichen Bauamts Passau dem Leiter des Bereichs Hochbau unterstellt.

Anlage (Foto: Staatliches Bauamt Passau / Süß):
In den Ruhestand verabschiedet haben sich die beiden Steinmetze Albert Hartinger (vorne, rechts) und Georg Beringer (l.). Für ihren Einsatz in der Dombauhütte des Staatlichen Bauamts Passau bedankten sich Leitender Baudirektor Norbert Sterl (2. Reihe, v.r.), Carola Krenn im Namen der Verwaltung, Hüttenmeister Jérôme Zahn sowie (hinten, v.l.) Baudirektor Gerald Escherich und Anna Maria Michetschläger im Namen des Personalrats.


gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau