PRESSEMITTEILUNG 032/2023

Passau, den 20.04.23

Für Ihre Sicherheit: Einsatzübung im B 11-Tunnel

Orientierungslos irrt eine Frau durch den Deggendorfer Nordtunnel, am Straßenrand sitzen und liegen weitere verletzte Personen: Nach einem Verkehrsunfall mit einem Pkw und zwei Kleinbussen sind die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst gefordert. Bei einem Szenario, wie es am Montagabend durchgespielt wurde, muss jeder Handgriff sitzen. Darum sind solche Großübungen in Tunnelbauwerken mindestens alle vier Jahre durchzuführen. Die Einsatzkräfte in Deggendorf nutzten dafür die Sperrung im Rahmen der diesjährigen Frühjahrswartung.

Eine monatelange Vorbereitungszeit ging der Übung im Deggendorf B 11-Tunnel voraus: In enger Abstimmung bereiteten Dominik Reinhardt und Bernd Kufner vom Tunnelmanagement am Staatlichen Bauamt Passau, der Tunnelsicherheitsbeauftragte Richard Schaaf, Polizeioberkommissar Andreas Gottinger, Polizeiinspektion Deggendorf, sowie Rettungsdienst-Einsatzleiter Markus Mühlbauer und Stadtbrandinspektor Tim Rothenwöhrer das Szenario vor.

Das sah einen Verkehrsunfall in der Mitte des Nordtunnels vor: Ein Kleinbus war auf einen vor ihm fahrenden Pkw aufgefahren, ein weiterer Kleinbus fuhr in die Unfallstelle. Um möglichst realitätsnahe Bedingungen zu schaffen, saßen in den „Unfallfahrzeugen“ am Montag mehrere „verletzte“ Personen, einige irrten durch den Tunnel, saßen oder lagen am Straßenrand. Zehn Statisten hatten dazu genaue Vorgaben bekommen und spielten ihre Rollen hervorragend. Die dargestellten Verletzungen reichten vom Schockzustand über gebrochene Knochen und blutende Wunden bis zur Bewusstlosigkeit. Die Beamten der Polizeiinspektion Deggendorf, die als erste am Einsatzort eintrafen, hatten bei der Erstversorgung der um Hilfe oder vor Schmerzen schreienden Personen alle Hände voll zu tun. Unterstützt und abgelöst wurden sie von den Einsatzkräften der Feuerwehr Deggendorf und des BRK-Kreisverbands Deggendorf, die sich um die Patienten kümmerten und eine Verletztensammelstelle einrichteten.

Viel Zeit blieb ohnehin nicht, um sich im Tunnel um die Opfer zu kümmern: Am Unfallauto brach ein Feuer aus, die starke Rauchentwicklung (hervorgerufen mithilfe einer Nebelmaschine) erschwerte die Arbeiten. Unter Atemschutz übernahmen die Feuerwehrleute die Löscharbeiten und verlegten dafür eine Schlauchleitung vom Anschluss am Tunnelportal bis zur Unfallstelle.

Beobachtet wurde die Übung von Richard Schaaf, der als Tunnelsicherheitsbeauftragter für die Tunnel in Süd- und Südostbayern zuständig ist. „Damit im Ernstfall alles reibungslos läuft, muss auch das Zusammenspiel unter den verschiedenen Organisationen geübt werden“, erklärte Schaaf, der sich über die hohe Teilnehmerzahl bei der Übung freute: Rund 60 Einsatzkräfte von der Polizeiinspektion Deggendorf, Feuerwehr und BRK sowie zehn Statisten waren daran beteiligt, ebenso die Integrierte Leitstelle in Straubing, die Einsatzzentrale der Polizei sowie die Tunnelleitstelle in Freimann und die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Deggendorf: Die hatten vor der Übung das „Unfallauto“ im Tunnel platziert, zwei Fahrzeuge der Straßenmeisterei stellten zudem die am Unfall beteiligten Kleinbusse dar. Dominik Reinhardt und Bernd Kufner, am Staatlichen Bauamt Passau zuständig für das Tunnelmanagement, bedankten sich bei den Ehrenamtlichen für die zahlreiche Beteiligung.

Die Einsatzleiter, Rettungsdienst-Leiter Markus Mühlbauer, BRK Deggendorf, Polizeihauptkommissar Christian Unnasch, Polizei Deggendorf, und Stadtbrandinspektor Tim Rothenwöhrer bedankten sich für die realitätsnahen Übungsumstände. Alle waren sich einige, dass diese Übung notwendig war, um auch in einer Ausnahmesituation gute Arbeit mit hoher Qualität zu gewährleisten. Zeitnah wird nun eine Nachbesprechung angesetzt, um die Abläufe weiter zu optimieren und dadurch die Verkehrssicherheit im Tunnel weiterhin auf hohem Niveau zu halten.

Fotos (© Staatliches Bauamt Passau / Süß):
Tunnel1: Kurz nach dem „Unfall“ kümmerten sich die Polizeibeamten um die „verletzten Personen“. Die insgesamt zehn Statisten spielten ihre Rollen sehr gut.
Tunnel2: Die starke Rauchentwicklung sorgte für schlechte Sicht im Tunnel. Atemschutzträger öffneten die Tür des Unfallautos mit dem Rettungsspreizer.
Tunnel3: Am Tunnelportal schlossen die Feuerwehrleute die Schläuche an, um das brennende Auto im Tunnel zu löschen.
Tunnel4: An der Sammelstelle kümmerten sich die Einsatzkräfte von BRK, Polizei und Feuerwehr um die „Verletzten“.
 

gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau