PRESSEMITTEILUNG 155/2023

Passau, den 08.11.23

Unfallkommission überprüft Knotenpunkt Tittling-Süd: Vorwegweiser für bessere Erkennbarkeit

Die sogenannte Dinosaurier-Einmündung an der B 85 bei Tittling-Wildenberg hat den Ruf eines Unfallschwerpunkts. Der Knotenpunkt steht daher unter Beobachtung der Unfallkommission im Landkreis Passau. Mit der Einführung einer Geschwindigkeitsbeschränkung im Jahr 2019 konnte die Situation deutlich entschärft werden. Um die Erkennbarkeit der Einmündung noch weiter zu verbessern, soll zusätzlich von Norden kommend ein Vorwegweiser und ein Wegweiser an der Einmündung aufgestellt werden, um die Erkennbarkeit noch weiter zu verbessern.

Über 100 örtliche Unfallkommissionen überprüfen und bewerten das Straßennetz im Freistaat Bayern, um für größtmögliche Verkehrssicherheit zu sorgen, wobei allen bewusst sein muss, dass   Unfälle durch individuelle Fehler niemals völlig ausgeschlossen werden können. Die Unfallkommissionen setzen sich aus Vertretern der Polizeidienststellen, der Straßenverkehrsbehörden sowie den Straßenbaulastträgern der Kreisstraßenverwaltungen und der Staatlichen Bauämter zusammen. Durch diese „Gewaltenteilung“ wird sichergestellt, dass eine Straße oder ein Knotenpunkt aus allen erforderlichen Perspektiven betrachtet wird: Die Polizei beurteilt aus fachlicher Erfahrung das Gefährdungspotential eines Streckenabschnitts. Sie nimmt die Unfälle auf und analysiert diese. Zudem kümmert sie sich um die Überwachung der Einhaltung der Verkehrsregeln. Die Straßenverkehrsbehörde hat die Straßenverkehrsordnung im Blick und ordnet erforderliche Regelungen an, wie zum Beispiel die erforderlichen Verkehrszeichen, aber auch die Straßenmarkierung und Lichtsignalanlagen. Um einen „Schilderdschungel“ zu vermeiden, gibt die Straßenverkehrsordnung vor, soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich zu regeln: Jeder Verkehrsteilnehmer ist angehalten, sich eigenverantwortlich vorsichtig und rücksichtsvoll zu verhalten. Die Straßenbaubehörde führt die Anordnungen aus und übernimmt gegebenenfalls die bauliche Umsetzung.

Das Gremium überprüft und bewertet bei der verkehrlichen Beurteilung eines Streckenabschnitts unter anderem Sichtbeziehungen und Straßenverlauf. Wird ein Unfallhäufungspunkt festgestellt, werden bauliche oder verkehrsrechtliche Maßnahmen beschlossen. 2019 beschloss die Unfallkommission bereits eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h in Fahrtrichtung Grafenau. In der Gegenrichtung nach Passau ist die Sicht ausreichend, weshalb dort keine Geschwindigkeitsbeschränkung erforderlich ist – die gesetzlichen Voraussetzungen sind dafür an dieser Stelle nicht erfüllt. Allerdings werden nun von Norden ein Vorwegweiser und ein Wegweiser an der Einmündung angebracht, damit die Verkehrsteilnehmer sich besser auf einmündende Fahrzeuge einstellen können.

Von 2018 bis 2020 wurde der Knotenpunkt Tittling-Süd als Unfallhäufungspunkt im Sinne der Unfallstatistik geführt. Für die Ausweisung als Unfallhäufungspunkt gibt es genaue Kriterien hinsichtlich der Anzahl und Schwere der Unfälle. Nach Einführung der Geschwindigkeitsbeschränkung überwachte die Unfallkommission die Wirksamkeit dieser Maßnahme, 2022 wurde die Beschilderung an beiden Straßenrändern verdichtet. Seit der Einführung der Geschwindigkeitsbeschränkung ist am Knotenpunkt keine Unfallhäufung mehr zu verzeichnen. Die Unfallkommission hat sich nun, aufgrund des jüngsten Unfalls an der Dinosaurier-Einmündung, noch einmal intensiv mit den Gegebenheiten vor Ort befasst. Dabei wurde in die Bewertung auch ein aktuelles Verkehrsgutachten einbezogen. Im Ergebnis wird die Einmündung – auch im Vergleich zu anderen Einmündungen – als ausreichend verkehrssicher beurteilt. Weitere verkehrsrechtliche, aber auch bauliche Maßnahmen sind demnach nicht erforderlich. Um die Erkennbarkeit der Einmündung zusätzlich zu verbessern, sollen aber in Fahrtrichtung Passau ein Vorwegweiser und ein Wegweiser an der Einmündung aufgestellt werden.

gez.

Sabine Süß
Pressesprecherin
Staatliches Bauamt Passau