PRESSEMITTEILUNG 182/2025

Passau, den 03.12.25

Restaurierung im Buchformat

Rund 17 Millionen Euro hat die Gesamtinstandsetzung der ehemaligen Zisterzienserabteikirche Mariä Himmelfahrt in Aldersbach gekostet und ist damit das größte Kirchenrestaurierungsprojekt des vergangenen Jahrzehnts in Ostbayern. Zwei Jahre dauerte die Außeninstandsetzung und sechs Jahre die Innenrestaurierung mit einem umfangreichen Sanierungsprogramm. Zum Abschluss der Restaurierung haben Kunsthistoriker, Architekten und Restauratoren, die unter der Projektleitung des Staatlichen Bauamts Passau an der Gesamtinstandsetzung mitwirkten, im Jahr 2025 das beeindruckende Restaurierungsergebnis in einem Bildband publiziert, in dem auch die Geschichte und das liturgische Programm des Gotteshauses vorgestellt werden. 

Dem Verein der Freunde der Asamkirche Aldersbach unter dem Vorsitz von Klemens Unger, der über viele Jahre als Direktor des Tourismusverbandes Ostbayern e.V. den Kulturtourismus in Ostbayern prägte und über zwei Jahrzehnte Kulturreferent der Stadt Regensburg war, gelang es, Sponsoren für die Finanzierung dieses interessanten Buchprojektes zu finden. Zugleich konnte er den Verleger Friedrich Pustet überzeugen, das Buch im Rahmen seines Verlagsprogramms zu produzieren.

Die Konzeption und Redaktionsleitung des Buchprojekts übernahm der Leitende Baudirektor des Staatlichen Bauamts Passau, Norbert Sterl, der die Außeninstandsetzung und die Innenrestaurierung von Anfang an baufachlich mitbetreut hatte, da die Projektleitung für die Baumaßnahmen aufgrund staatlicher Baupflicht an das Staatliche Bauamt Passau übertragen war.

Norbert Sterl, der auch als Autor an dem Buch mitarbeitete, stellte ein Autorenteam aus Expertinnen und Experten zusammen, die an der Gesamtinstandsetzung mitgewirkt oder ihr Fachwissen eingebracht hatten. Spezialisten aus dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Restauratoren, Kunsthistoriker, Glockensachverständige und Baufachleute, die alle ehrenamtlich, das heißt ohne Honorar, an dem Buchprojekt mitwirkten, haben die Geschichte der Asamkirche und die Ergebnisse ihrer jüngsten Restaurierung in dem Bildband anhand von Quellen, Befunden und Erkenntnissen der aktuellen Bauforschung auf über 220 Seiten aufgezeichnet. Zum Autorenteam gehört auch Pfarrer Sebastian Wild, der in dem Buch das liturgische Programm der Deckenfresken vorstellt.

Der Titel des Buches „Asamkirche Aldersbach – Barockes Erbe bewahren“ soll darauf hinweisen, dass es sich lohnt, sich für die Restaurierung dieses Kirchenbaus zu engagieren: Die ehemalige Zisterzienserabteikirche Mariä Himmelfahrt in Aldersbach zählt zu den bedeutendsten spätbarocken Kirchen Deutschlands. Ihre eindrucksvolle Innenausstattung mit Stuck und Fresken der berühmten Brüder Asam, Altären und Kanzel von hervorragenden Bildhauern wie Joseph Matthias Götz und Joseph Deutschmann, machen die als „Dom des Vilstals“ überregional bekannte „Asamkirche“ zu einem unverwechselbaren Gesamtkunstwerk.

Ein prächtiges Werk ist das freskale Hauptgemälde aus der Schaffenszeit von Cosmos Damian Asam, das sich über drei Gewölbejoche erstreckt: Es zeigt die Geburt Christi in einer Ruinenarchitektur. Die Weihnachtsszene mit Krippe, Ochs und Esel hat C. D. Asam in eine Gewölbehalle am oberen Ende eines groß angelegten Treppenaufgangs gesetzt. Der heilige Josef und die Hirten beten das göttliche Kind in den Armen Mariens an, umringt von einer großen Engelsschar. Am unteren Ende der Treppe sitzt – gekleidet als barocker Fürst – der heilige Bernhard vor einer Balustrade, den Blick nach oben gerichtet, wie er die Menschwerdung Christi als Vision erlebt.

Nach Reinigung und Retusche im Rahmen der Restaurierung zeigen sich die Fresken der Asamkirche in Aldersbach wieder in einer Frische, die die ursprüngliche Farbigkeit der Barockzeit spüren lässt. Wer mehr über dieses Meisterwerk barocker Baukunst und seine jüngste Restaurierung erfahren möchte, dem sei der aktuell im Verlag Friedrich Pustet Regensburg publizierte Bildband ‚Asamkirche Aldersbach: Barockes Erbe bewahren‘ empfohlen.

Anlagen:

Aldersbach1:
Die eindrucksvolle Innenansicht der Asamkirche nach Abschluss der 2018 bis 2024 durchgeführten Innenrestaurierung. © Marcel Peda, Passau

Aldersbach2:
Das Fresko „Geburt Christi in einer Ruinenarchitektur“ im Hauptgewölbe des Langhauses nach der Restaurierung. © Marcel Peda, Passau

Aldersbach3:
Sie haben den neuen Bildband „Asamkirche Aldersbach - Barockes Erbe bewahren“ jüngst in Aldersbach präsentiert: Friedrich Pustet (v.l.), Pfarrer Sebastian Wild, Klemens Unger, Norbert Sterl und Bürgermeister Harald Mayerhofer. © Staatliches Bauamt Passau / Süß